Als aktive Sozialdemokratin bin ich ja gerade aktuell sehr häufig in Diskussionen verwickelt. Ob im Netz zum Thema #Zensursula oder im Lebensmittelmarkt, zu kommunalen Themen. Diskutieren ist ja auch grundsätzlich gut und gesund, erst recht in der Politik. Wenn aus einem sachlichen Argumentieren aber eine Angriffswelle wird, in der Meinungen und Ansichten, zur einzig wahren Wahrheit erklärt werden, dann ist keine Diskussion mehr gesund.
Emotionen sind dabei allerdings gar nicht so schlecht wie immer behauptet wird, denn sie zwingen oft dazu, den anderen Blickwinkel einzunehmen. Wer die Kunst des „ein paar Schritte in den Stiefeln des Anderen gehen“ beherrscht, wer also auch ohne Not immer mal den Blickwinkel seines Gegenübers einnehmen kann, der diskutiert meist mit erheblich besseren Ergebnissen. Er hat dann nämlich in seine Entscheidungen auch etwas von der Wahrheit des Anderen einfließen lassen. Das macht selbst Kompromisse erträglich.
Vielleicht können viel mehr Menschen lernen, auch mal den anderen Blickwinkel zu versuchen. Die größte Herausforderung die ich persönlich dabei oft erlebe ist, dass wenn nur einer von beiden auf Grund der anderen Sichtweise kompromissbereit ist, der dann auch immer die A…karte sieht. Gewinnen können aber nur dann Beide wenn beide gelegentlich die Stiefel des anderen tragen ;o}