Was für eine unsinnige Diskussion doch, kaum ist die Bundestagswahl gelaufen, in Gange kommt. Die SPD muss weiter nach links. Die CDU soll weiter nach rechts. Die Wahlen haben ja angeblich gezeigt, dass es links und rechts ja noch so viel Platz gibt, den doch die Volksparteien füllen müssen. Aber ist das wirklich das Problem? Geht es tatsächlich darum, ob eine Partei linke oder rechte Politikfelder bedient?
Mir scheint die Diskussion am Thema vorbei. Tatsächlich ist es doch so, dass dieses Mal sehr viele derer die vor vier Jahren Die Linke gewählt haben zu den rund 13% der Rechtsaußen Wähler gehören. Schaut man genauer auf die Ergebnisse fällt auf, dass in Ost-Deutschland erneut die Extremen den größten Zuspruch bekommen haben. Nur eben dieses Mal die extrem Rechten. Fragen die Analysten genauer nach, bekommen sie zu hören, dass es nicht politische Inhalte, Wahlprogramme oder eigene Überzeugungen warten, die diese extreme Wahlentscheidung begründen. Man sei von den anderen Parteien enttäuscht und habe deshalb -also aus Protest- so gewählt. Die gleiche Erkenntnis wie vor vier Jahren also. Damals war es Die Linke, die plötzlich als drittstärkste Kraft die Arbeit der Opposition bestimmen sollte.
Da entsteht doch langsam der Eindruck, dass es nichts damit zu tun hat, ob eine Partei besonders weit links oder rechts zu verorten ist, sondern darauf, was von der Politik bei den Menschen ankommt. Offenbar kommt bei den Ostdeutschen noch viel weniger davon an, als in den alten Bundesländern. Diskutiert man mit den Leuten über Politik, dann fällt ebenfalls auf, dass diejenigen, die meinen „interessiert mich nicht, Politik ist doch sowieso Mist“ tatsächlich vorwiegend aus den neuen Bundesländern kommen. Wie immer und überall gibt es natürlich auch Ausnahmen, doch in der politischen Arbeit entscheiden nun einmal Mehrheiten und nicht Ausnahmen…
Was soll diese Überlegung nun nutzen? Na ja, zumindest wäre es schon mal gut, mit dieser elenden Links vs. Rechts Diskussion aufzuhören. Es gibt nämlich im Alltag der wählenden Menschen zu viele Themen, die sowohl klassisch linke, eher rechte oder eben überhaupt irgendwelche Antworten von der Politik brauchen. Es ist wesentlich einfacher, sich mit den wirklichen Sorgen zu befassen und dazu Lösungen zu entwickeln, als ständig darüber zu sinnieren, ob das denn nun Links oder Rechts zu verorten ist.